Der Bundschuh im Breisgau

Im Jahr 2013 jährte sich zum 500ten mal der Bundschuh-Aufstand in Lehen und Betzenhausen. Daran wurde u.a. über einen Festakt und eine Ausstellung erinnert.


Rückblick

Am 8. Oktober 1513 wurde im Westen des heutigen Freiburg eine Verschwörung der Dorfbewohner, ein Bundschuh, aufgedeckt. Unter der Leitung von Joß Fritz lehnten sie sich gegen die finanzielle Auspressung und die Einschränkung ihrer Rechte durch die lokalen Herrschaften auf.

Freiburg nannte den Aufstand »Bundschuh im Breisgau«, die umliegenden Städte »Freiburger Bundschuh«. »Bundschuh von Lehen« wird er erst seit 1824 genannt, als der Lokalhistoriker Heinrich Schreiber erstmals Dokumente hierzu veröffentlichte.

Heute ist der Bundschuh im Breisgau einer der am besten belegten Aufstandsversuche des Gemeinen Mannes zwischen Mittelalter und Neuzeit. Trotzdem wissen wir vieles nicht. Alles Überlieferte stammt von den Verfolgern und Anklägern, direkte Äußerungen der Bundschuher sind nicht überliefert.

Aufgrund der überlieferten Dokumente haben wir versucht, den Bundschuh von 1513 neu zu rekonstruieren.

Freiburg, im Oktober 2013, Dr. Thomas Hammerich

 


Festakt März 2013

Zum Festakt am 2. März im Bürgerhaus Seepark konnte Thomas Hammerich viele prominente Gäste begrüßen: Neben OB Dieter Salomon und mehreren Stadträten und Stadträtinnen war auch eine Delegation aus Untergrombach angereist, der ursprünglichen Heimat von Jos Fritz. Einen ausführlichen Bericht zum Festakt gab es im Bürgerblättle 219 vom April 2013 (siehe Bericht als PDF).
Aus Anlass des Jubiläums wurde auch das Buch "Joß Fritz, das verborgene Feuer der Revolution" neu aufgelegt und dabei um die Ereignisse im Freiburger Raum erweitert: zu erwerben über den Verlag regiokultur (siehe www.verlag-regionalkultur.de) oder den Buchhandel.

Zum Festakt erstmals gezeigt wurde auch eine Ausstellung wie weiter unten beschrieben.

 

Im Laufe des Jahres folgten weitere Veranstaltungen: z.B. ein Vortrag von Prof. Hort Buszello in der Bundschuhhalle von Lehen (16. März) und ein großer Mittelaltermarkt rund um die Bundschuhhalle (14.-16. Juni 2013).


Die Ausstellung

Grundlage unserer Arbeit sind die von Albert Rosenkranz (Der Bundschuh Bd. II, Quellen, Heidelberg 1927) herausgegebene Dokumente.

Wir haben sie aus dem Frühneuhochdeutschen unter vorsichtiger Angleichung zur heutigen Behördensprache in unser heutiges Deutsch übersetzt.
Wir haben versucht, quellenkritisch vorzugehen und die Überliefungsproblematik zu berücksichtigen. So sind alle überlieferten Geständnisse unter Folter erfolgt. Sie existieren häufig nur in indirekter Rede. Trotz Absprachen der beteiligten Behörden widersprechen sie sich in vielen Punkten. In den bisherigen Bearbeitungen wurde über diese Widersprüche einfach hinweggegangen. Dem gegenüber haben wir diese Widersprüche nicht geglättet.

Desweiteren haben wir versucht, uns von ideologischen Vorurteilen frei zu machen. Weder haben wir die Brille des vorrevolutionären Aufstandes aufgezogen, noch eine Führergestalt gesucht. Vielmehr haben wir den Bundschuh von 1513 in die Reihe der gesellschaftlichen Konflikte im Gebiet des heutigen Südbaden eingeordnet.

Der Bundschuh 1513

Die Ausstellung besteht aus 15 Tafeln im Format 70x116 cm, so dass jeweils 2 Tafeln auf eine Norm-Pinwand im Breitformat passen.

Wir verleihen sie auf Anfrage, es sind auch Teilausstellungen möglich.

Die Tafeln können zu privaten und Unterrichtszwecken als PDF-Datei heruntergeladen werden: Hier klicken [5.0 MB]

Das Narrenschiff vom Bundschuh

Der Bundschuh zu Lehen und seine literarischen Folgen 1513/14.

Im Jahr 2014 haben wir die Ausstellung um 24 weitere Tafeln ergänzt: sie waren u.a. bei innerhalb einer Ausstellung in der Meckel-Halle der Freiburger Sparkasse zu sehen.

Auch diese Tafeln können zu privaten und Unterrichtszwecken als PDF-Datei heruntergeladen werden: Hier klicken [7.8 MB]


Gefördert mit Mitteln des Innovationsfonds »Historische Bildungsarbeit« der Stadt Freiburg
sowie Mitteln der Sparkasse Freiburg-Nördliches Breisgau.

 

CC BY-NC-SA: Die Ausstellungen stehen unter der Lizenz Creative Commons vom Typ
Namensnennung – Nicht-kommerziell – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland.